kurzer geschichtlicher Überblick

erbaut 1874 als Lehrerwohnung mit Klassenzimmer (eingeschossig),
im März 1945 Dachstuhl durch Brand zerstört,
9. Okt.1949 Einweihung des wiederhergestellten, nun zweigeschossigen (2 Klassenzimmer) Gebäudes.
1975/76 droht der Abriss, HVN interveniert erfolgreich
198?? neues vergrößertes Dachgeschoss.

seit 1976 nutzte der HVN einen kleinen Raum auf der 1. Etage als „Archiv“, dieser wird Ende der 90er Jahre wegen „Eigenbedarf“ gekündigt. Die Archivalien werden bei Vorstandsmitgliedern und dem unausgebauten Dachgeschoss gelagert.
2001 Entschluss auf eigene Kosten einen Teil des Dachgeschosses für Archivräume auszubauen.
2013 Ausbau des restl. Dachgeschosses zu Archiv-/Sitzungsraum, ehem. Archivraum wird Ausstellungs-/Museumsraum

Die Entstehungsgeschichte des „Kleinen Museum – Alte Schule“

von Hans Thelen

Auch ein Stück Geschichte .

Es war in der Anfangszeit der Gemeinde Wachtberg. In Berkum wurden Schulzentrum, Schwimmbad und Rathaus gebaut. Auch Niederbachem bekam neue Schulgebäude.

In der Gemeinde verdichtete sich die Absicht, die beiden Backstein-Schulgebäude in Niederbachem abzureißen. Sie wurden ja nicht mehr benötigt und verursachten nur Folgekosten.

In den Jahren 1975/1976 waren Sebastian Luhmer und ich im Vorstand des Heimatvereins und auch gleichzeitig im Rat der Gemeinde Wachtberg. Beide wollten wir den Abriss unbedingt verhindern. Die alten Schulgebäude gehörten zur Geschichte des Dorfes Niederbachem.

Bei einer Finanzausschuss-Sitzung des Gemeinderates machten wir uns als Heimatverein stark dafür, eine angemessene Nutzung der Gebäude sicherzustellen. In Niederbachem bestand Raumbedarf. Es gab die von Angela Thelen und Gertrud Steinlein initiierten Musischen Kurse an der Grundschule. Auch die Vereine hatten keine entsprechende Bleibe.

Der Einsatz hatte Erfolg, die Gebäude blieben bestehen.

Gleichzeitig bemühte sich die Katholische Kirche um ein Pfarrheim. Hier kam dann der Gedanke auf, man könnte dieses auch in der alten Schule einrichten. Das Erzbistum gab hierzu seine Zustimmung und so entstand das Pfarrheim in der alten Schule.

Der Heimatverein hatte aber auch schon begonnen ein Archiv einzurichten. Die Kirche gestattete deshalb dem Verein, er hatte ja den Abriss der Schule verhindert, in der ersten Etage einen kleinen Raum für sich zu nutzen. So kam unser Archiv in die alte Schule.

Ende der 90er Jahre machte die Kirche aber Raumbedarf geltend und veranlasste den Verein, den Raum in der ersten Etage zu räumen.

Für den Verein bestand nun die Frage, wohin? Als Vorsitzender des Vereins verhandelte ich deshalb mit der Kirche und erreichte die Zustimmung dazu, auf Kosten des Vereins das offene, nicht ausgebaute Dachgeschoss in der zweiten Etage der Schule auszubauen, Betonfußboden über die Balken zu legen, die Dachsparren zu verkleiden und zu isolieren, Seitenwände zu errichten, Licht und Heizung zu montieren etc. Das wurde weitgehend alles in Eigenleistung erbracht. Hier war die praktische Arbeit der Vereinsmitglieder gefragt. Für den Verein damals eine große Leistung. Einen Raum des Dachgeschosses benutzte die Kirche als Abstellraum, der zweite Raum wurde nun Archiv des Vereins. Alle waren zufrieden. Der Verein machte 2001 einen Nutzungsvertrag mit der Kirche bis 2021.

Es zeichnete sich aber ab, dass die Kirche das Gebäude aus Energiekostengründen gern abgeben wollte. So übernahm 2002 die Gemeinde die Schule wieder in ihre Nutzung. Heute befindet sich im Parterre der Jugendraum der ev. Kirche, in der ersten Etage die KITA und in der zweiten Etage der HVN. Der Verein hatte nun die Chance, einen Raum als Archiv und Arbeitsraum, einen zweiten als Ausstellungsraum zu nutzen.

Dieser Ausstellungsraum ist der Beginn unseres Kleinen Museums. Das gesamte Projekt war eine Pionierleistung für Niederbachem.