Erste Dorfverschönerungen

von Dr. Josef Flaßpöler, Heinz Dieter Willeke

Anfangs der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts gab es in Niederbachem viele verwahrloste kleinere und grö­ßere gemeindeeigene Flächen. Der Vorstand beriet hierüber und schlug in der Jahresversammlung am 21.3.1975 die Bildung eines Arbeitskreises „Orts- und Landschaftspflege“ vor. Der Vorschlag fand die Zu­stim­mung der Mitglieder von denen sich etwa ein Dutzend zur Mitarbeit anmeldeten.
Dr. Josef Flaspöhler und Gerrit Brunken fanden sich bereit, diesen Arbeitskreis zu betreuen.
So begann man nach Abstimmung mit dem Bauhof der Gemeinde mit den Arbeiten. (Die zu bearbeitenden Flä­chen waren bestimmt, die Organisation der Arbeiten beredet, Pflanzmaterial durch gute Beziehungen zu Baum­schulen gekauft und der Transport von Pflanzen und Gerätschaften mittels Traktor und Anhänger von Sebastian Luhmer organisiert).
Und so sah die erstaunte Dorfgemeinschaft in der Folgezeit an vielen Samstagen im Jahr in Frühjahr und Herbst die Arbeitsgruppe morgens zur „Baustelle“ pilgern. Der Trupp wurde freundlich beäugt und einer sagte  „isch woß nit, dat de Jemeen och samstags ärbit“ (ich wußte nicht, daß die Gemeinde auch samstags arbeitet). Also hatte man den „Bautrupp“ als Gemeindearbeiter angesehen.
Gearbeitet wurde bei fast jedem Wetter. Manchmal sind alle bei Dauerregen oder plötzlichen Güssen bis auf die Haut durchnässt gewesen und holten sich eine kräftige Erkältung. Doch es gab auch viel Spaß und zum Ab­schluss des „Arbeitstages“ lud Anna Henseler den Trupp zu belegten Brötchen, Bier und Kaffee in den Innenhof ihres schönen Anwesens ein.
Eine der ersten großen Arbeiten war die Anlage eines ca. 5.000 m² großen umgrünten Bolzplatzes in der Bon­dor­fer Straße in 3 Abschnitten (Rodung von Pflanzen gegenüber der chinesischen Botschaft und Wie­der­an­pflan­zung, Pflanzen von ca. 400 Bäumen und Sträuchern, Anlage des Spielrasens, Herrichtung von Wegen und Auf­stel­len von Bänken. Es folgten die Anlage eines Rosenbeetes im Dreieck im Henschel/Mühlenstraße, die Be­grü­nung des Auenkreuzes und vieler Böschungen und Kleinflächen.
Jedoch, die Mitglieder der Arbeitsgruppe wurden älter, Nachwuchs gab es, aber nicht genug, so dass die Ak­ti­vi­tä­ten eingeschränkt werden mussten, bzw. bis auf Ausnahmen zum Erliegen kamen. Auch konnte der Bauhof der Gemeinde Arbeiten fortsetzen.
Viele, die mit Liebe zur Sache, Bürgersinn und Engagement, geholfen haben unser Dorf zu verschönern, leben nicht mehr. Der Erinnerung an ihr Wirken sei  dieser Aufsatz gewidmet.

Blumen und Bäume für Niederbachem

von Gertrud Steinlein

Jährliche Blumenpflanzungen

Jedes Jahr Anfang Mai kann man eine Gruppe fleißiger Leute beobachten, die Niederbachem mit Sommer­blu­men schmücken – und das schon seit 50 Jahren!
Hängende und stehende Geranien, Begonien, Fleißige Lieschen und Petunien - 500 Pflanzen und mehr werden in die Blumenkästen und Kübel an den Straßen, Plätzen und Brücken des Ortes gepflanzt.Viele Helfer sind nötig: Bernhard Luhmer stellt den Wagen – Johannes Auen fährt – Peter Menke hat den Pflanzplan gemacht, die Pflan­zen besorgt, die Erde gewechselt und führt Regie. Doch die 10 bis 15 Helfer wissen, was zu tun ist. Eine große Hil­fe ist Karl-Heinz Theisen, der den Wasserwagen fährt. Mit besonderem Eifer sind manchmal kleine Kinder mit ihren Müttern dabei. – Nach getaner Arbeit trifft man sich zu einer Tasse Kaffee bei der Bäckerei Panzer.
Das Gießen und die Pflege übernehmen zuverlässig und mit großem Engagement den ganzen Sommer lang die Anwohner. Umso bedauerlicher ist es, dass dieser schöne Schmuck immer wieder vandalistischen Aktionen zum Opfer fällt. Wie oft muß man Pflanzen aus dem Bach fischen, die Kinder oder Jugendliche im Vorbeigehen aus­ge­ris­sen haben!
Wie sagte doch Sebastian Luhmer, unser Gründervater: “ -- immer treu nachpflanzen – auch junge Burschen wer­den mal älter!“
Im November bepflanzt dann Horst Hüllen in Eigenregie 54! Kübel und Kästen mit Stiefmütterchen, die im Win­ter fröhliche Akzente im Ort setzen.

So sorgt der Verein jedes Jahr für ein buntes Dorf – schließlich hieß er ja bis vor kurzem noch Heimat- und Verschönerungsverein.

Bäume für Niederbachem

Seit sieben Jahren gibt es in Niederbachem die sog. Jahresbäume. Sie wurden von der Firma Brillen-Fielmann ge­spendet und vom Bauhof der Gemeinde an benannten Stellen gepflanzt. Förster Roland Migende hat dies ver­mittelt im Bemühen um die Vielfalt der Natur. Walnuss und Bergahorn wurden auf dem Schulhof gepflanzt, die Vogelbeere gegenüber dem Fronhof, die Elsbeere am Dreieck Langenberg, die Europäische Lärche unterhalb des Kindergartens, der Wildapfel an der Bruchbachstraße nahe des Steges und im Jahr 2015 der Feldahorn vor dem Haus St. Gereon an der Mühlenstraße.

Reinigungsaktion

Jung und alt säuberten das Dorf

von Dr. Walter Töpner

Rote Clownsnasen für die Karnevalssession als Dank: Das gefiel den Schülern der Offenen Ganztagsschule Drachenfels, die am Donnerstag, den 11.10.2018, gemeinsam mit dem Heimatverein Niederbachem das Dorf von Unrat säuberten. Mehr als 30 fleißige Schüler und Helfer zogen mit Bollerwagen, Greifzangen, Plastikhandschuhen und Müllsäcken durch den Ort rund um die Schule, den Friedhof und den Langenbergsweg. Nach zwei Stunden waren mehrere Müllsäcke gefüllt. Auf die fleißigen Teilnehmer wartete dann ein Imbiss mit selbstgebackenen Muffins und Getränken, der vom Heimatverein vorbereitet worden war. „Das war eine gelungene Gemeinschaftsaktion von Jung und Alt!", lobte Vereinsvorsitzender Dr. Walter Töpner, der sich erfreut über die hohe Motivation der Schüler zeigte. Die Aktion soll im kommenden Jahr an anderen Stellen fortgesetzt werden.

Blumen gegen den Corona-Blues

Pflanzaktion 2020

Seit nun schon über 50 Jahren verschönert der Hei­mat­verein Niederbachem, jedes Jahr im Mai, das Dorf mit seiner Blumenpflanzaktion. Dazu treffen sich meist über ein Dut­zend freiwillige Helfer und tummeln sich um die Blu­men­kästen und Pflanzkübel an Bachbrücken und Straßen­rän­dern – da geht man auch schon mal auf Tuchfühlung.

In Zeiten von Corona ein absolutes No-Go.

Dennoch wollte der Heimatverein auch in diesem Jahr einen Blütenakzent setzten und darüber hinaus den Bürgern ein Stück Normalität und Freude bringen. Die Planung lag wieder in den bewerten Händen von Peter Menke, Horst Hüllen bereitete einige Tage zuvor die Blumenkästen vor und verteilte die noch blühwilligen Stiefmütterchen der Herbstbepflanzung an asylgewährende Gartenbesitzer.

Das Pflanzteam wurde auf 7 Mitglieder aus dem erweiterten Vorstand beschränkt, unterstützt von den erfahrenen Treckerpiloten Johannes Auen sen. und Karl-Heinz Theisen, die wieder, wie schon seit vielen Jahren, für Blumen- und Wassertransport durch‘s Dorf sorgten. Für weitere Unterstützung sorgten Herr Klinkhammer und das Ehepaar Reinartz, die traditionell die Bepflanzung am Auenkreuz und gegenüber des Ehrenmals übernehmen.
Schon vor den zuletzt beschlossenen Lockerungen hatte man sich des Einverständnisses der Gemeindeverwaltung, zur Durchführung des Blumenpflanzaktion im kleinen Kreis, versichert.

Zur normalen Ausstattung mit Gartenschere, Hacke, Schaufel und Besen kam in diesem Jahr ein von allen „heiß geliebtes“ zusätzliches Accessoire: der Mund-Nasen-Schutz.

Bei schönstem Frühlingswetter traf man sich am Samstag, den 16. Mai 2020 um 9.00 Uhr und koordinierte den Ablauf. Um allen Abstandsauflagen gerecht zu werden, wurde das, sowieso schon reduzierte, Personal in eine Pflanz- und eine Gießabteilung unterteilt, die sich etwas zeitversetzt auf den Weg machten. Erstaunlicherweise dauerte die Aktion trotz reduzierter Helfer nicht länger als sonst. Innerhalb von knapp 2 Stunden waren alle 290 stehenden Geranien und 50 Eisbegonien an den Bachbrücken, entlang der Hauptstraße und am Ehrenmahl gepflanzt.

Ob es der strafferen Organisation geschuldet war, bei der man sich gegenseitig nicht ins Gehege kam oder der geringeren Kommunikation aufgrund Mundschutz und weiten Abständen konnte nicht geklärt werden, allerdings macht es ohne Schutz, mit mehr Beteiligten und Zeit für einen Plausch zwischendrin definitiv mehr Spaß.

Daher hofft der Verein auf ein Corona-Ende vor der Pflanzaktion im nächsten Jahr, um dann wieder mit allen Helfern gemeinsam den Ort verschönern zu können.